Von Krieg und Frieden


Schau in den Himmel rauf, kannst du die weißen Tauben sehen?


Die weiße Taube ist ein Symbol für den Frieden.

Hast du schon einmal eine weiße Taube gesehen? Sie ist ein ganz besonderes Tier, denn sie steht überall auf der Welt für Frieden, Hoffnung und Freiheit.

Schon vor vielen hundert Jahren haben Menschen die Taube als Zeichen für Frieden gesehen. In einer alten Geschichte aus der Bibel brachte eine Taube einen Olivenzweig zu einem Mann namens Noah. Das bedeutete: Der Sturm ist vorbei, es gibt wieder Hoffnung und Frieden!

Der berühmte Künstler Pablo Picasso malte nach einem großen Krieg eine weiße Taube, um zu zeigen, dass sich die Menschen Frieden wünschen. Seitdem wird sie oft bei Friedensfesten und auf Plakaten benutzt.

Heute sieht man die Taube oft auf Bildern, Flaggen und Denkmälern, wenn es um Frieden in der Welt geht. Sie erinnert uns daran, dass wir freundlich zueinander sein und Probleme ohne Gewalt lösen sollten.

 



Vom Schrecken des Krieges


Stell dir einmal vor, dein Zuhause ist wie eine Kerze, die warm und hell leuchtet. Sie gibt dir Sicherheit, Freude und Geborgenheit. Doch plötzlich kommt ein starker Sturm, der die Kerze ausbläst. Es wird dunkel, kalt und unsicher.

So fühlt es sich für Menschen an, wenn Krieg in ihrem Land ist. Häuser werden zerstört, es gibt große Angst, und viele Menschen können nicht mehr dort bleiben, wo sie sich wohlgefühlt haben.

Deshalb müssen sie fliehen. Sie sind dann auf der Suche nach einem neuen Licht. Sie gehen an andere Orte, um wieder ein sicheres Zuhause zu finden, wo ihre Kerze wieder brennen kann. Doch die Reise ist schwer. Manche müssen weit laufen, über das Meer fahren oder lange unterwegs sein.

In anderen Ländern gibt es Menschen, die helfen, neue Kerzen anzuzünden – neue Häuser, neue Freunde und eine neue Zukunft. So kann das Licht wieder leuchten, und die Menschen können sich wieder wohl und sicher fühlen.


Was große Denker und Denkerinnen meinen ...


Auch viele Philosophen haben sich gefragt: Warum gibt es Krieg? Ist Krieg gut oder schlecht? Wie kann man Frieden schaffen?

 

Platon (ca. 400 Jahre vor Christus)

Platon sagte, dass Kriege oft passieren, weil Menschen mehr haben wollen, als sie brauchen. Er dachte, dass ein gutes und gerechtes Land Kriege verhindern kann, wenn die Menschen fair miteinander umgehen.

Immanuel Kant (1724–1804)

Kant glaubte, dass alle Länder zusammenarbeiten sollten, um Frieden zu schaffen. Er hatte die Idee, dass es Regeln für die ganze Welt geben sollte, damit Kriege gar nicht erst entstehen.

Carl von Clausewitz (1780–1831)

Clausewitz meinte, dass Krieg oft eine Fortsetzung von Streit mit anderen Mitteln ist. Das heißt, wenn Länder sich nicht einigen können, kämpfen sie manchmal mit Waffen, statt miteinander zu reden.

Bertrand Russell (1872–1970)

Russell sagte, dass Krieg schrecklich und unnötig ist. Er glaubte, dass Menschen lernen sollten, Probleme ohne Gewalt zu lösen, weil Krieg viel Leid bringt.

Leo Tolstoi (1828–1910)

Tolstoi meinte, dass Frieden nur möglich ist, wenn Menschen friedlich leben und einander helfen. Er sagte, dass jeder Mensch einen Beitrag dazu leisten kann, Kriege zu verhindern.

 

Ruth Cohn (1912–2010) war eine kluge Frau, die viel über das Zusammenleben von Menschen nachgedacht hat. Sie wollte, dass Menschen sich gegenseitig respektieren und gut miteinander umgehen.

 

Ihr wichtigster Gedanke war: „Jeder Mensch ist wichtig“

Sie sagte, dass alle Menschen gleich wertvoll sind. Wenn wir das verstehen, können wir besser miteinander auskommen und Frieden bewahren.

 

Ruth Cohn dachte, dass echter Frieden nur dann entsteht, wenn Menschen gut miteinander sprechen und einander zuhören. Wenn wir verstehen, was andere fühlen und brauchen, gibt es weniger Streit.

 

Sie glaubte, dass jeder Mensch sich selbst und andere achten sollte. Wenn Menschen sich gegenseitig mit Respekt behandeln, gibt es weniger Gewalt und mehr Frieden.

 

Ruth Cohn meinte, dass wir schon in der Schule und zu Hause lernen können, friedlich zu sein. Wenn wir freundlich sind und Konflikte ohne Gewalt lösen, tragen wir zum Frieden in der Welt bei.

 

Viktor Frankl (1905–1997) war ein weiser Mann, der sich viel mit dem Sinn des Lebens beschäftigt hat. Er hat schlimme Dinge erlebt, weil er während des Zweiten Weltkriegs in einem Gefangenenlager war. Trotzdem hat er nie die Hoffnung verloren und wollte anderen helfen.

 

Jeder Mensch kann entscheiden, wie er mit schwierigen Situationen umgeht.

Frankl sagte, dass wir nicht immer entscheiden können, was passiert, aber wir können entscheiden, wie wir darauf reagieren. Das bedeutet: Auch wenn etwas Schlimmes passiert, kann man trotzdem versuchen, freundlich und stark zu bleiben.

 

Frieden beginnt in uns selbst.

Er glaubte, dass echter Frieden von innen kommt. Wenn wir lernen, mit uns selbst zufrieden zu sein und anderen mit Liebe begegnen, helfen wir, Frieden in die Welt zu bringen.

 

Der Sinn des Lebens ist für jeden anders.

Frankl meinte, dass jeder Mensch seinen eigenen Lebenssinn finden muss – zum Beispiel durch das Helfen anderer, durch Liebe oder durch das Lernen neuer Dinge.

 

Hoffnung macht stark.

Frankl glaubte, dass Menschen, die eine Aufgabe oder Hoffnung haben, schwierige Zeiten besser überstehen. Wer an etwas Gutes glaubt, kann auch nach dunklen Zeiten wieder glücklich werden.

 

Philosophen haben also oft gesagt, dass Krieg viel Leid bringt und dass Frieden wichtiger ist. Die beste Lösung ist, Probleme mit Worten und Mitgefühl statt mit Waffen zu lösen.


Wenn Menschen flüchten müssen ...


Stell dir vor, du müsstest plötzlich dein Zuhause verlassen und dürftest nur einen kleinen Rucksack mitnehmen. Du kannst nicht alles mitnehmen, nur das Wichtigste. Deine Spielsachen, dein Bett und deine Erinnerungsstücke müssen zurückbleiben. Das wäre traurig und schwierig, oder?

So geht es vielen Menschen, die fliehen müssen, weil in ihrem Land Krieg oder große Gefahr herrscht. Sie müssen viele Schwierigkeiten auf ihrer Reise meistern:

Der Weg ist lang und anstrengend.

Viele Geflüchtete müssen sehr weit laufen, oft durch Wälder, Berge oder Wüsten. Manche müssen in überfüllten Booten über das Meer fahren oder stundenlang in Zügen und Bussen reisen. Sie wissen nicht, wann sie ankommen oder wo sie schlafen können.

Es gibt wenig zu essen und zu trinken.

Auf der Flucht gibt es nicht immer genug Essen und sauberes Wasser. Viele Menschen müssen Hunger und Durst aushalten, bis sie an einen sicheren Ort kommen.

Das Wetter kann gefährlich sein.

Manchmal ist es sehr heiß oder sehr kalt, und es gibt keinen Schutz vor Regen oder Schnee. Die Menschen haben oft nur wenige Sachen dabei, um sich warm zu halten.

Sie müssen Familie und Freunde zurücklassen.

Viele Geflüchtete müssen Menschen, die sie lieben, zurücklassen, weil sie nicht zusammen fliehen können. Sie wissen nicht, ob sie sich wiedersehen – das ist sehr traurig.

Nicht überall werden sie willkommen geheißen.

Wenn Geflüchtete in einem neuen Land ankommen, freuen sich nicht alle Menschen über sie. Manche denken, sie gehören nicht dorthin oder wollen sie nicht helfen. Das macht es schwer, ein neues Zuhause zu finden.

Aber es gibt auch Hoffnung!

Viele Menschen und Länder helfen Geflüchteten, damit sie wieder sicher leben können. Sie bekommen neue Freunde, gehen zur Schule und können neu anfangen. Es braucht Zeit, aber nach einer schweren Flucht kann das Leben wieder schön werden.

 

Das Buch "Bestimmt wird alles gut" von Kirsten Boie und Jan Birck hat uns sehr geholfen uns in die Fluchtsituation einzufühlen. Wir sollten alle dafür Sorge tragen, dass der Schrecken des Krieges aufhört und der Frieden sich durchsetzt. Niemand sollte flüchten müssen und seine Heimat verlieren.

Du kannst in deinem Alltag helfen, Frieden zu schaffen, indem du:

  • nett und hilfsbereit bist
  • Streit friedlich löst
  • anderen zuhörst und sie verstehst

 

Die weiße Taube symbolisiert: Frieden beginnt mit kleinen Taten. Daran sollten wir immer denken und so nach und nach wieder mehr weiße Tauben in den Himmel steigen lassen.